Der Blick auf die Wand

Der Blick auf die Wand

Begehbare Installation zum Thema „Wohnen“

KategorieNamen
Konzept und RegieFaraz Baghaei, Alexandra Lukas, Majd Assassa
FotosMouafak Mahmalji
Expert:innen des AlltagsEmine Jasar, Silvana Daniel, Emil Hosch, Ingrid Werres, Irmgard Köllen

Gemeinsam mit Expert:innen des Alltags wurde eine multimediale begehbare Installation entwickelt, welche an diversen ungewöhnlichen Orten in Düsseldorf präsentiert wurde.

Für manche Menschen ist die eigene Wohnung ein Ort der Gemütlichkeit und Unversertheit, für andere die Hölle, wo sie häusliche Gewalt erfahren. Während die Einen den eigenen Garten genießen, finden andere kaum die Möglichkeit ungestört zu telefonieren. Wie nimmt man am Unterricht Teil und erledigt Hausaufgaben, wenn man kein eigenes ruhiges Zimmer hat, geschweige denn einen Laptop besitzt mit einer schnellen Internetverbindung? (Auch in der Universität lernt es sich für gewöhnlich leichter, wenn man sich in Lerngruppen trifft und sich gemeinsam auf Klausuren vorbereitet.)

Des Weiteren dringt die neue Arbeitswelt durch digitale Erreichbarkeit und Homeoffice verstärkt in unser privates Wohnumfeld ein und verändert die Perspektive auf den eigenen Wohnraum nachhaltig.

Während früher die Wohnung für den eingeladenen Gast besonders aufgeräumt und geputzt wurde, präsentieren heute viele Menschen ihre Umgebung bereitwillig auf Instagram. Gezeigt werden geschönte Bilder des Wohnens: Man sieht keinen Staub, kein ungespültes Geschirr und keine Hausarbeit. Es werden durchkomponierte Arrangements gezeigt, die an Wohnzeitschiften erinnern. Dabei beinhaltet Wohnen viel, was wir lieber verborgen halten: Krankheiten, Geheimnisse, psychische Befindlichkeiten und Ängste. Isolation und Abgrenzung in Innenräume können eine Gefahr darstellen und negative Gefühle verstärken. Das Wohnen an sich hat auch immer eine politische Dimension: Es gibt Menschen, die keinen bezahlbaren Wohnraum finden, einer Modernisierung weichen müssen oder in die Obdachlosigkeit abrutschen. Hautfarbe, Herkunft, Religion - all das sollte bei der Wohnungssuche keine Rolle spielen. Die Realität sieht anders aus.

Der Blick auf die Wand
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